Feste Wurzeln: Optimismus hilft in Krisezeiten

13.06.2024, Frauke Stoermer

Eine Säule der sieben Säulen der Resilienz ist Optimismus. Vorab aber: Was ist überhaupt Resilienz? Kurz: Die Widerstandskraft für mentale Gesundheit, das psychische Immunsystem. Die können wir stärken, indem wir anhand von Krisen Bewältigungsstrategien im Laufe unseres Lebens erlernen, um mental gesund zu bleiben oder wieder zu werden. Dabei ist u.a. ein fester Boden unter den Füßen hilfreich. Eine Verwurzelung mit unseren Werten, das Kennen unserer Komfortzone, die wir pflegen sollten. Von einem festen Fundament aus, kann es auf verschiedenen Wegen zum Ziel gehen. Eine optimistische Grundhaltung ist dabei wertvoll.

Jetzt haben die einen von Geburt an eine höhere Stresstoleranz als andere. Irritationen begegnen uns täglich vielfältige. Ob sie uns lernen oder verzweifeln lassen, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Wie resilient jemand ist, wie flexibel er/ sie auf verschiedene Herausforderungen reagieren kann, ist so individuell verschieden, wie wir Menschen einzigartig sind. In jedem Fall ist Resilienz kein final zu erreichender Zustand, in dem wir nur noch gesund und glücklich durchs Leben gehen. Es ist vielmehr ein Prozess, ein immer wieder sich einpendeln und anpassen an verschiedene Bedingungen und Herausforderungen des Lebens.  Was hat es in dem Geschehen mit Optimismus auf sich?

Optimismus ist erlernbar

Hat man oder hat man nicht. Stimmt nicht. Laut neuester Forschung wissen wir, dass Optimismus nur zu knapp 30 % angeboren ist. Der Rest ist erlernbar.

Der Begriff kommt aus dem Lateinischen „Optimum=das Beste“. Es ist die Fähigkeit, mit Zuversicht und Lebensbejahung den Themen dieser Welt zu begegnen und möglichst das Gute zu sehen. Sie kennen das: Sehe ich eher das halb volle oder das halb leere Glas?

Wie sehr glaube ich an das Gute? Dass alles einen höheren Sinn hat und vieles einfach so kommt, wie es kommen soll, ist eher die Schicksalssichtweise gläubiger Menschen. Die kann sehr hilfreich sein, ist aber nur wenigen geschenkt. Vielmehr sind es unsere Erfahrungen und Erfolge, wie wir brenzlige Situationen bisher in unserem Leben gemeistert oder in denen uns andere vor großem Unglück bewahrt haben.

Das Leben ist polar

Letztlich ist gesunder Optimismus bestimmt von einer lebensbejahenden und zuversichtlichen Grundhaltung. Die Menschen mit dieser Einstellung wissen um die Polarität des Lebens. Es gibt nie nur Schönes, sondern eben auch Unschönes.

Resiliente Menschen wissen, dass sie nicht alles allein bewältigen können und müssen, sondern sich im Bedarfsfall Hilfe holen.

In jedem Fall ist es hilfreich, sich zu fragen, welche Grundhaltung wir haben. Ist es eher ein „Es geht oder wird schon…“ oder ein „Wie soll ich das schaffen?“ Und natürlich muss ich einiges erlebt und erfahren haben, das mir Anlass zu Optimismus geben kann. In der Regel gibt es eine Menge Beispiele, die wir aber abrufen müssen. Evolutionär bedingt schauen wir eher auf das Defizitäre. Wir sollten uns daher sehr bewusst die Situationen ins Gedächtnis rufen, die  gut gelaufen sind und in denen sich unsere möglichen Sorgen oder Befürchtungen nicht bewahrheitet haben.

Sie möchten mehr zu den Themen Stress und Resilienz wissen? Ich gebe am 29. September einen Workshop in der VHS Essen zum Thema: „Raus aus dem Hamsterrad – Stress erkennen, managen und bewältigen.

Wer Interesse hat, kann sich gerne ab sofort über folgenden Link anmelden.