Gedankenkarussell: Wie unser Gehirn Geschichten spinnt

17.06.2025, Frauke Stoermer

Wer ist der größte Geschichtenerzähler, den du kennst? Vielleicht denkst du an einen berühmten Autor, eine wortgewandte Freundin oder einen inspirierenden Redner. Doch der wahre Meister im Geschichten-Erzählen sitzt in deinem eigenen Kopf: Es ist dein Gehirn. Unermüdlich webt es Erzählungen – mal dramatisch, mal tragisch, mal rätselhaft – und häufig ohne Happy End.

Ein kleiner Impuls reicht. Ein Satz, ein Blick, ein ausbleibendes Emoji – und schon setzt sich das Gedankenkarussell in Bewegung. Warum hat sie sich nicht mehr gemeldet? War ich zu distanziert? Oder zu anhänglich? Lag es an mir? An meinem Leben? An meiner Stimmung?

Diese Gedankenschleifen wirken harmlos, ja fast wie ein innerer Monolog. Doch sie haben es in sich: Sie erzeugen innere Dramen, in denen wir gleichzeitig Regisseur, Hauptdarsteller und Kritiker sind – meist gnadenlos zu uns selbst.

Wenn Gedanken zur Selbstsabotage werden

Gedankenschleifen kreisen selten um neutrale oder positive Inhalte. Sie drehen sich um Zweifel, Versäumnisse, Unzulänglichkeit. Es sind oft die alten, unbewussten Grundgefühle, die sie antreiben – das Gefühl, nicht zu genügen, nicht gesehen zu werden, falsch zu sein. Diese Emotionen stammen häufig aus frühen Erfahrungen und sind längst nicht mehr aktuell. Und doch fühlen sie sich gegenwärtig und real an.

So entstehen innere Dialoge, die entwerten statt stärken. Grübeleien, die nicht zur Lösung führen, sondern zur Selbsterschöpfung. Wer sich regelmäßig in diesen Schleifen verliert, riskiert langfristig emotionale und sogar körperliche Folgen – von Schlafproblemen bis hin zu Depressionen.

Aussteigen: Zwei erste Schritte

Es gibt Wege, dem Gedankenkarussell zu entkommen – aber sie beginnen nicht im Außen, sondern in dir selbst.

1. Perspektivwechsel
Wenn du es schaffst, deine Gedanken aus der Distanz zu betrachten, ändert sich ihr Gewicht. Was hat das, was ich gerade denke, tatsächlich mit der Realität heute zu tun? Ist es eine Tatsache – oder eine Interpretation? Diese bewusste Reflexion kann helfen, sich nicht mehr vollständig mit den Gedanken zu identifizieren.

2. Achtsamkeit statt Automatismus
Achtsamkeit bedeutet, Gedanken kommen und gehen zu lassen, ohne ihnen sofort zu folgen. Du beobachtest – ohne zu bewerten. Das klingt einfach, erfordert aber Übung. Denn der Geist liebt es, sich festzubeißen. Doch je öfter du innehältst, desto mehr gewinnst du die Kontrolle zurück.

Und jetzt?

Diese beiden Wege – Perspektivwechsel und Achtsamkeit – sind bereits kraftvolle Mittel, um wieder mehr innere Ruhe und Klarheit zu finden. Aber sie sind erst der Anfang. Vielleicht willst du tiefer einsteigen: Was steckt wirklich hinter deinen wiederkehrenden Gedankenmustern? Welche Methoden helfen dir individuell am besten? Und wie kannst du aus alten, blockierenden Geschichten neue, stärkende Narrative machen?

Du möchtest mehr darüber wissen, warum unsere Gehirne diese Spaziergänge unternehmen? Warum unsere Köpfe mal leiser und mal lauter sind? Wie wir aus Gedankenkarussellen aussteigen können und wieder zu mehr Ruhe in unserem Kopf gelangen können? 

Wenn du Lust hast, tiefer in dieses Thema einzutauchen, begleite ich dich gerne auf diesem Weg. Dann melde Dich. Ich begleite Dich dabei, nachhaltig Achtsamkeit in Deinen Alltag zu integrieren und Dich, unabhängig von Deinen Gedanken, ins Hier und Jetzt zu katapultieren und Deine Gedanken gut zu regulieren.

Du möchtest mehr darüber wissen? Dann kontaktiere mich unverbindlich über mein Kontaktformular.