Probleme sind Fragen, die uns das Leben stellt
Oder Probleme sind da, um gelöst zu werden;) Das sagt sich manches Mal leichter als getan. Grundsätzlich sehe ich das tatsächlich so. Allerdings: Es gibt Themen, die wir über einen langen Zeitraum bearbeiten, weil sie eine tiefe Prägung haben. „Ändere doch einfach mal Deine Perspektive“ – ja, auch das kann hilfreich sein, ist aber nicht immer möglich, weil ich aufgrund eines Krankheitsbildes, wie z.B. einer Depression, eine verzerrte Wahrnehmung habe und nun einmal fokussiert auf das Problem bin. Da bedarf es Zeit und Unterstützung, um behutsam aus dem fokussierten Zustand herauszukommen und die Welt wieder mit anderen Augen zu sehen. Dabei hilft vor allen Dingen, erst einmal den Stress herunterzufahren. Wie auch immer er geartet ist.
Themen anschauen wichtig
„Und es reicht eben nicht, in Bewegung, gesunde Ernährung und Entspannung zu investieren“, wie Professor Dr. Volker Busch in seinem Podcast „Gehirn gehört“ (toller Podcast) zu mentaler Gesundheit betont. „Wir müssen unsere Themen schon anschauen und bearbeiten“, sagt der Neurowissenschaftler. Aus meiner Praxis- und eigenen Erfahrung heraus ist das sehr viel einfacher, wenn ich das Fundament einer gesunden Lebensweise gelegt habe und stetig daran arbeite. Denn nachweislich sind alle drei Maßnahmen gesunde Gegenspieler zum Stress. Bewegung baut Stresshormone ab, eine gesunde Ernährung lässt die Biochemie mit Hormonen und Stoffwechsel im Zusammenspiel von Körper und Geist rund laufen und Entspannung wirkt direkt aufs Gehirn und Nervensystem. Wenn die Basis schon einmal stimmt, ist die Arbeit an eigenen Themen sehr viel einfacher.
Digital fremdbestimmt
Stress haben wir alle. Das ist auch gut so. Denn Stress ist zunächst einmal ein sehr gesundes Phänomen der Natur, das uns warnt, aktiviert und motiviert. Stress darf nur nicht chronisch werden. Und genau das ist ein Problem unserer Zeit. Wir sind im Modus dauerhafter Erreichbarkeit, reagieren auf Plings und Brummen unserer Handys, können uns immer schlechter konzentrieren und werden vor allen Dingen in unseren sozialen Beziehungen start beeinflusst. Die Digitalisierung hat unseren Alltag revolutioniert. Das Radio hat mit Beginn des 19. Jahrhundert 38 Jahre benötigt, um eine Reichweite von 50 Millionen Hörern zu erreichen. Im Gegensatz dazu hat das soziale Netzwerk Facebook in weniger als 9 Monaten 100 Millionen Nutzer erreicht. Die Geschwindigkeit dieser Entwicklungen verändert unsere Kommunikation und unser Leben.
Laut Schätzungen durch DataReportal in den Suchergebnissen nutzen derzeit etwa 5,16 Milliarden Menschen weltweit das Internet – das sind 64,4 % der Weltbevölkerung. Diese Zahl wir weltweit bis 2028 auf 6,13 Milliarden ansteigen. Einem Anstieg von weiteren 19 %. In 2012 waren es laut einer Studie des IDC 2 Milliarden Menschen.
Weniger ist mehr
Was bedeutet das? Unsere einst analoge Welt ist längst eine digitale geworden. Die Kunst besteht jetzt darin, sich bei allem technischen Fortschritt, alltäglicher Nutzung von Apps und Unterstützung durch Smartphone & Co. einen gesunden Umgang anzueignen und immer einmal wieder analog zu leben. Wir greifen im Schnitt täglich 214 Mal am Tag zum Smartphone und sind drei bis vier Stunden am Handy, zitiert Dominik Spenst, Gründer des 6-Minuten-Verlags, in seinem 6-Minuten-Podcast eine Studie.
(Übrigens sehr hörenswert:)
Er hat einige praktikable Tipps, um sich dem zu entziehen:
- Checken, wie lange bin ich am Handy
- Welche Apps nutze ich am häufigsten?
- Töne und Vibrationen aller Art ausstellen
- Zeitlimits für die Nutzung von Apps einstellen
- DIE Zeitkiller-App vom Handy deinstallieren
Warum das wichtig ist, beschreibt Volker Busch sehr eindrücklich in seinem Buch „Kopf frei“. Ohne Ruhephasen kann unser Gehirn nicht mehr assoziativ denken. Wir sind also weniger kreativ.
Den Raum zwischen Reiz und Reaktion zu vergrößern und damit wieder zu mehr Selbststeuerung zu kommen, ist nicht nur wesentlich für eine bessere Resilienz, sondern auch für die Stressregulation. Wenn wir immer nur im Reaktionsmodus unseren Alltag bewältigen, fühlt sich das Leben wie ein Rennen im Hamsterrad an. Im Funktionsmodus. Das führt unweigerlich zu einem höheren Stresserleben.
Was tun?
- Weniger Handy
- Mehr Pausen
- Aktive Entspannungsphasen
- Analyse unserer Themen und Emotionen
Das wiederum führt zu besserem Schlaf, mehr Gelassenheit und stabilerer mentaler und körperlicher Gesundheit. Leicht gesagt, schwierig getan?
Ihr möchtet Euch dabei unterstützen lassen? Dann meldet Euch.
Gerne begleite ich Euch bei einem gesunden Umgang mit Stress.