Burnout-Prävention mit Selbstfürsorge

19.02.2024, Frauke Stoermer

Ihr kennt‘ die Ansage im Flieger, „sollten bei einem Druckabfall Sauerstoffmasken benötigt werden, helfen Sie zuerst sich und dann ihrem Nachbarn…“ Und so ist es auch im alltäglichen Leben hilfreich, immer wieder darauf zu achten, dass es uns gutgeht. Körperlich, seelisch und emotional. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit dringend notwendiger Selbstfürsorge. 

Sind wir krank, können wir anderen nicht helfen. Fallen wir aus, sind wir keine Hilfe. Wir schauen sehr häufig zuerst, dass es anderen gutgeht, was per se nichts Schlechtes ist. Wie heißt es doch so schön „Wenn es meinen Kindern gutgeht – geht es mir auch gut“… Ja UND Nein. Natürlich stimmt das auch – dennoch ist es immens wichtig, für uns zu sorgen, denn wir prägen unsere Kinder mit unserem Leben, mit unseren Einstellungen und Verhaltensweisen und mit unserer Haltung im Übrigen auch uns selbst. 

Aber auch mit pflegenden Angehörigen oder kränkelnden Freundinnen und Freunden sollten wir unseren eigenen Energiehaushalt nicht aus den Augen verlieren. Wenn ich immer bei anderen bin – dazu zählen auch die sozialen Netzwerke – sowohl gedanklich wie auch tatsächlich, kann ich nicht bei mir sein. Und das lohnt sich allemal. Warum? Weil wir viel zu selten innehalten, um zu bemerken, was eigentlich in uns vorgeht und warum wir so reagieren, wie wir reagieren. Denn meist sind grundlegende Bedürfnisse verletzt oder gerade nicht erfüllt und wollen gesehen werden. 

Mögliche Stresssymptome

Sind wir häufig genervt? Schlecht gelaunt? Ungeduldig und unaufmerksam? Schlafen schlecht oder grübeln viel? Haben häufig Kopf-, Nacken- oder Bauchschmerzen? Das könnten Stresssymptome sein. 

Zur Selbstfürsorge gehört auch, achtsam zu beobachten, welche Gedanken ich habe oder mich umtreiben? Mache ich mir viele Sorgen? Welche Emotionen habe ich? Was ärgert mich? Was macht mich traurig oder wütend? Worüber freue ich mich? Was sind meine Werte? Und welche Menschen geben mir Energie und welche rauben sie mir? Und warum? Was kann ich möglicherweise ändern…

Viele Fragen, die jeder nur für sich selbst beantworten kann. Um Antworten zu finden, benötigen wir allerdings Ruhe. Zeit zur Einkehr und Reflexion ohne ständige Außenreize. Sehr hilfreich sind Pausen inmitten unserer trubeligen Alltage. Möglichst ohne Handy & Co. 

Lösungen in Zeiten der Ruhe

Wusstet Ihr, dass kreatives Denken nur möglich ist, wenn wir uns diese Zeiten nehmen? Ansonsten ist die Verarbeitung von Reizen schwer möglich. Oder wann kommen Euch die besten Ideen? Meist in der Nacht, beim Spaziergang oder im Traum. Genau. Wenn das Gehirn, unsere Reiz-Verarbeitungsmaschine, zur Ruhe kommt und innerlich verknüpfen, sortieren und ablegen kann. 

Bewegung und Entspannung sind wichtig

Bestenfalls gönnt Ihr Euch regelmäßig reizarme Auszeiten, bewegt Euch kontinuierlich, macht bestenfalls gelegentlich Sport oder Fitnesstraining und macht etwas, das Euch Freude bereitet. Und wenn Ihr darüber hinaus noch auf eine gesunde Ernährung achtet, habt Ihr schon eine sehr gute Basis für ein Gesamtprogramm Selbstfürsorge.

Hört sich toll an, denkt Ihr jetzt vielleicht. Ja, es ist schwierig, neue Gewohnheiten zu etablieren. Was jedoch unser stressinduziertes Leben betrifft, immens wichtig und ein Schritt in die richtige Richtung. Solltet Ihr denken, dass Ihr dafür keine Zeit habt, ist es dringender denn je;)